Unsere Feier "Sveti Sava"

Sava von Serbien (veraltet auch Sabaserbisch Свети Сава/Sveti Sava; * 1175 in Ribnica heute Podgorica[1] als Rastko (Nemanjić); † 14. Januar 1236 in TarnowoBulgarisches Reich) ist ein apostelgleicher Heiliger der christlichen Orthodoxen Kirchen und erster Schriftsteller Serbiens. Sava war jüngster Sohn des serbischen Großžupans Stefan Nemanja und Bruder des ersten Königs Stefan Prvovenčani aus dem Hause der Nemanjiden. Auf Sava gehen sowohl die Errichtung des serbischen Erzbistums, der Zuwendung zur Byzantinischen Ostkirche als auch die Gründung des serbischen Athos-Klosters Hilandar, dessen Gründung er durch ein persönliches Edikt durch Kaiser Alexios III. 1197 in Konstantinopel zugesprochen bekam,[2] zurück, das der serbischen Kirche auf Dauer einen Festen Platz innerhalb der Orthodoxie sichern sollte.[3] Für die weitere theologische Entwicklung in der Serbisch Orthodoxen Kirche, der Unterrichtung des serbischen Klerus wie der spirituellen Zuwendung des serbischen Adels zur byzantinisch-christlichen Theologie spielten die beiden einmaligen Wallfahrten Savas nach Palästina zu den heiligen Stätten eine entscheidende Rolle.

Als orthodoxer Athos-Mönch verbrachte Sava sieben Jahre im Kloster Vatopedi sowie nachfolgend zwei Jahre im Kloster Hilandar, bevor er ab 1199 einige Zeit im Kloster Theotokos Evergetis in Konstantinopel verbrachte. Das Typikon Evergetis übernahm Sava in kirchenslawischer Übersetzung für die Konstitution Hilandars und in leicht adaptierter Form für das Kloster Studenica. Es wurde damit Modell vieler mittelalterlicher klösterlicher Typica in ganz Serbien.[4] Um 1200 war Sava eine dominierende Figur auf dem Heiligen Berg Athos geworden; zwischen 1200 und 1204 wurde er in Thessaloniki zum Archimandriten ernannt, wodurch er nach dem Protos zum Zweithöchsten in der Kirchenhierarchie des Athos aufstieg.[5] Nach 1206 kehrte er nach Serbien als Abt des Klosters Studenica zurück und nahm bei der Gelegenheit die Gebeine seines Vaters mit, für die er als Grablage Studenica auserwählte. Studenica wurde damit zum wichtigsten spirituellen Zentrum Serbiens sowie Vorbild für spätere Klostergründungen. 1216/17 kehrte Sava auf den Heiligen Berg Athos zurück und wurde 1219 in Nicäa zum Erzbischof Serbiens ernannt. Damit war die Autokephalie der Serbisch-Orthodoxen Kirche eingerichtet, die er mit der Errichtung de serbischen Erzbistums im Kloster Žiča aus der Jurisdiktion des bulgarischen Erzbistums in Ohrid ausgliederte.[6] 1229 und nochmals 1234 brach Sava zu einer Pilgerreise nach Palästina, Ägypten, Alexandria, Sinai, Syrien und Kleinasien auf. Als bedeutende kirchliche Person wurde er überall mit Achtung empfangen und weilte sowohl bei den byzantinischen Kaisern in Nikaia und Thessaloniki wie dem orthodoxen Patriarchen von Jerusalem Athanasius II.[7]Während seiner zweiten Orientreise erbat er beim Sultan von Ägypten al-Kamil persönlich um Erlaubnis zum Besuch des Katharinenklosters.[8] Auf der Rückreise erkrankte Sava und verstarb nach kurzer Zeit im bulgarischen Veliko Tarnowo.

Sava gilt als bedeutender Lehrer sowie Verfasser des ersten serbischen Gesetzbuches (Nomokanon). Die Kodifizierung byzantinischen Rechts bildete das Fundament der serbischen kirchlichen und bürgerlichen Gesetzgebung; sein Einfluss verbreitete sich weit über die Grenzen des mittelalterlichen Serbien: Savas Nomokanon bei den Slawen als Krmčija oder Kormčaja Kniga bekannt – das „Buch des Lotsen“ – wurde die grundlegende Verfassung der Bulgarischen und Russischen Kirche.[9] Sein Gedenktag ist der 14. Januar, der nach julianischer Kalenderrechnung auf den 27. Januar des gregorianischen Kalenders fällt. Kurz nach Savas Ableben wurden zwei zeitgenössische Viten verfasst, eine durch den Mönch und Historiographen Domentijan (1210−nach 1264) etwa 10 oder spätestens 19 Jahre nach Savas Tod sowie im späteren 13. Jahrhundert die populär gewordene Vita durch den Athosmönch Teodosije.[10]

Im Jahre 1594 brachte der osmanische Großwesir Sinan Pascha die sterblichen Überreste des heiligen Sava aus seiner Grablege in der Krönungskirche im Kloster Mileševa nach Belgrad, um sie in provokativer Weise am 27. April 1594 auf einem der höchsten topographischen Punkte der Stadt zu verbrennen. Auf dem wahrscheinlichen Verbrennungsort der Erhebung des Vračar-Hügels im heutigen engeren Stadtgebiet Belgrads wurde im 20. Jh. daher die Erinnerungsstätte der Kathedrale des Hl. Sava begonnen.

Einige Jahre nach seinem Tod wurde er zum Heiligen erklärt, sein Kult wurde über die mit Savas verbundenen Klöster Hilandar, Studenica, Žiča und Mileševa schnell weit verbreitet.[11] Sava ist die zentrale Figur in der Geschichte der Serbisch-Orthodoxen Kirche, im Volk hat sich seine Figur insbesondere auch in Legenden, Epen und Liedern erhalten.[12]

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